Renaturierung eines Fischteichs (1981 - 1983)

Das erste größere Vereinsprojekt war im Jahre 1981 die Umgestaltung einer vorhandenen Teichanlage im Grubental zu einem Amphibienteich. Dieses als ehemaliger Fischteich konzipierte Gewässer war auf Grund seiner Lage ein ideales Schutzgebiet; außerdem konnte es den Naturschutzgedanken sowie Anregungen zum Natur und Umweltschutz durch seine Lage an einem häufig begangenen Wanderweg vielen Menschen näher bringen.

Von unserem Verein wurden die notwendigen Antragsverfahren in Abstimmung mit den zuständigen Behörden eingeleitet und mit den Instandsetzungsarbeiten im Frühjahr 1982 begonnen. Abgängige Umzäunungen wurden entfernt, Rohre für die Hochwasserentlastung verlegt, der Ablauf ( Mönch) von Grund auf erneuert und durch Baggerarbeiten drei künstliche Inseln geschaffen.

 

Bepflanzungen mit heimischen Gehölzen wurden durchgeführt, sowie eine Umzäunung angebracht und Sitzbänke zur Erholung aufgestellt. Diese Arbeiten wurden Ende 1982, Restarbeiten im Jahre 1983 vollendet. Über 200 Arbeitsstunden wurden von Mitgliedern des Vereins an der Teichanlage geleistet. Das Gelände wurde von unserem Verein gepachtet, seit 23.01.86 ist es in Kreiseigentum. Nutzung und Pflege werden von unserem Verein getragen.

Die Anlage wurde von vielen Tier- und Pflanzenarten gut angenommen; faszinierend sind jedes Frühjahr die Wanderungen der Erdkröte. Die Geburtshelferkröte - hochgradig bestandsbedroht - ist ebenso nachgewiesen, wie viele heimische Libellenarten. Sogar der Eisvogel wurde einmal hier gesichtet und heimische Wasservögel (Graureiher, Stockenten) sind als ständige Bewohner präsent.

 

 

 


Erweiterung der Teichanlage (2005 - 2006)

Im Laufe der Zeit war der ehemalige Badeteich stark verlandet. Besonders an der Einleitungsstelle des aus dem Wald kommenden Zulaufes, hatte sich bereits ein mächtiger Schwemmfächer ausgebildet.

Die zunächst angedachte Teilentschlammung des Teiches mit einem Bagger vom Weg aus wurde in der Diskussion der Vor‑ und Nachteile als technisch schwierig, relativ aufwendig und ökologisch bedenklich bewertet. Effektiver erschien eine Lösung, die zum einen den Sedimenteintrag durch einen vorgeschalteten Sandfang reduziert und durch eine Teichneuanlage ein Nebeneinander verschieden alter Stillgewässer gewährleistet. Dadurch wird den Erfordernissen aller Arten, insbesondere der Geburtshelferkröte, am Besten Rechnung getragen.

 

Unmittelbar nordöstlich des Teiches wurde deshalb zwischen 2005/2006 ein neues, hinreichend tiefes Stillgewässer angelegt. Das neben dem Teich gelegene, nicht mehr genutztes Kneipp Becken wurde nach Absprache mit der UNB rückgebaut und in die Maßnahme mit einbezogen, so dass es in Zukunft als Sedimentfang genutzt werden kann.

Als wertgebende Arten gelten die in der Roten Liste Deutschland als "gefährdet" und der Roten Liste Hessen als "stark gefährdet" eingestufte Geburtshelferkröte und der in der Roten Liste Hessen als "gefährdet" eingestufte Feuersalamander. Die Maßnahme dient der Verbesserung des Lebensraumes für diese Arten.

 

Geplant und finanziert wurde dieses Projekt vom Amt für Umwelt- und Naturschutz des Kreises; die künftigen Pflegemaßnahmen übernimmt der Verein!

 

Im Rahmen eines Kurzgutachtens wurden in dem nicht mehr bewirtschafteten Fischteich im Jahr 2003 folgende Amphibien und Libellen nachgewiesen (BIOPLAN 2003):

Amphibien Libellen
Libellen
Erdkröte (Bufo bufo) Große Pechlibelle (Ischnura elegans) Hufeisen‑Azurjungfer (Coenagrion puella)
Feuersalamander (Salamandra salamandra) Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx spiendens) Frühe Adonislibelle (Pyrrhosoma nymphula)
Bergmolch (Triturus alpestris) Gemeine Binsenjungfer (Lestes sponsa) Weidenjungfer (Lestes viridis)
Teichmolch (Triturus vulgaris) Blaugrüne Mosaikjungfer (Aeshna cyanea) Große Königslibelle (Anax imperator)
Geburtshelferkröte (Alytes obstetricans) Gemeine Smaragdlibelle (Cordulia aenea) Glänzende Smaragdlibelle (Somatochlora metallica)
Grasfrosch (Rana temporaria) Vierfleck (Libellula quadrimaculata) Schwarze Heidelibelle (Sympetrum danae)
  Gemeine Heidelibelle (Sympetrum vulgatum) Blutrote Heidelibelie (Sympetrum sanguineum)
     
     

Arbeiten an der Teichen 2011

Anlass und Ziel der Maßnahme

FT vor den Arbeitseinsätzen
FT vor den Arbeitseinsätzen

 

An der Einleitungsstelle des aus dem Wald kommenden Zulaufes hatte sich durch Sedimenteintrag zwischen dem Ufer und den in den 80-Jahren angelegten drei Inseln derart viel Material angesammelt, dass die Inseln von dieser Seite trockenen Fußes begehbar waren und somit nicht mehr als ungestörtes Rückzuggebiet für Tierarten dienen konnten. Mehrere Stockentengelege wurden z.B. durch Fuchs bzw. Marder zerstört. Es wurden jetzt durch eine Teilentschlammung des Teiches mit einem Bagger wieder richtige Inseln geschaffen; gleichzeitig die umgebende Vegetation stark zurückgeschnitten bzw. Bäume gefällt, damit durch den verminderten Laubeinfall in den Teich der Gefahr einer Eutrophierung des Gewässer vorgebeugt wurde.

Fertig!

Oktober
Oktober
November
November
Dezember
Dezember
Südseite Oktober
Südseite Oktober
Südseite November
Südseite November
Südseite Dezember
Südseite Dezember

Chronologie der Arbeitsmaßnahmen 2011

 

      Do.17.02. Entschlammung des Sandfangs (D.Mussong/Bagger)

      Do.03.03. Überprüfung des Mönchs

                    (Der I.Vors. nimmt eine nicht geplante Wasserprobe!)

      Sa.19.03. Zwischenzeitliches Aufstauen des Teichs ( Amphibiensaison naht)   

      Mo.29.08. Teichwasser für letzte AE ablassen

      Do.01.09. Vorbereitung Baggerarbeiten

      Di. 20.09.  Baggerarbeiten 

      Fr. 23.09.  Aufräumarbeiten

      Fr. 14.10.  Aufstauen des Teiches

      Mo.17.10. Arbeitseinsatz: Abschlussarbeiten am Teich

 

Insgesamt wurden 2011 bei diesem Projekt weit über 100 Arbeitsstunden geleistet! Die Maßnahme wurde finanziell unterstützt von der UNB des Landkreises Marburg-Biedenkopf! Danke!